Strandbad Bruggerhorn
St. Margrethen, Wettbewerbsbeitrag, 2019
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Eine klare Grundform erlaubt spezifische Reaktionen
Östlich des Orts liegt das Bad mit Campingplatz, dessen Gebäude durch einen Neubau ersetzt werden sollen. Das eingeschossige Volumen kommuniziert auf allen vier Seiten mit der spezifischen Situation: Von Süden her entwickelt er sich aus der Massstäblichkeit der Hütten auf dem Campinggelände. Im Westen begleitet er die Strandbadstrasse mit einer ruhigen Fassade, in der sich der Eingangsplatz für die Badegäste auftut. Im Norden weist der Hauptplatz in die Weite des Geländes und geht in die Landschaft über; und im Osten bildet er den Rücken des Campingplatzes. Es ergibt sich dabei zu jeder Seite ein Platz mit eigenem Charakter.
Für die Badegäste eine Piazza Grande …
Im Westen werden die Besucher mittels einer Erhöhung im Volumen auf den Ankunftsplatz geleitet. Nach Passieren des eigentlichen Eingangs öffnet sich rechts die Piazza Grande, die nicht nur ein Knotenpunkt ist, sondern auch eine Zäsur in der Schichtung der verschiedenen Räume, durch die sich der Gast bewegt. Tische laden zum Verweilen ein. Wenn einem der Sinn nach etwas zu essen steht, kann man im Schatten der Arkade an der Ausgabetheke seine Bestellung aufgeben oder in den Speisesaal gehen, wo man die Aussicht zu drei Seiten geniesst: See, Park und Piazza.
… und für die Campinggäste ein Dorfplatz
Die Camper haben ihre Infrastruktur um den südlichen Platz angeordnet. Hier befindet sich der Empfang, der durch seine Scharnierfunktion im Grundriss sowohl dem Strandbad als auch dem Camping dient, ein Aufenthaltsraum mit Küche, die Waschküche usw. Wird am Abend gesellig gekocht, kann man Möbel auf den Platz hinausstellen, wo zusätzlich ein Grill zur Verfügung steht. Durch die Vielfalt der Funktionen wird der Platz zum Dorfzentrum des Campinggeländes. Der östliche, kleinste Platz befindet sich im Restauranttrakt und bietet den Mitarbeitern einen Rückzugsort in der Pause.
Der Fassadenraum
Der gesamte Warmraum des Gebäudes besteht aus einer leichten, vorgefertigten Holzkonstruktion mit ausschliesslich nichttragenden Wänden: Ermöglicht wird dies durch die Aussenkonstruktion aus mit Stein gefüllten Drahtkörben (Gabionen), die in Längsrichtung verlaufende Holzdächer tragen. Die Steinkörbe formen sich zu Mauern, in denen Öffnungen die dahinterliegende Holzkonstruktion freigeben. (So entstehen auch die Arkaden: indem der Holzbau frei zurücktritt.) In den kalten Bereichen hingegen bilden die Gabionen die einzigen Wände. Wenn kleinere Steine eingesetzt werden, entsteht eine dichtere Mauer, wo es aber grosse Steine gibt, fällt viel Licht durch die Gabionen und erzeugt eine atmosphärische Stimmung. Durch die Ambivalenz zwischen den Materialien, die gemässigte Höhe der Hauptbestandteile des Volumens und seiner Öffnungen und Arkaden findet die Architektur auf einem menschlichen Masstab statt.